Gut Drült

Ein Denkmal von nationaler Bedeutung

.Die Burg Spantekow in Mecklenburg-Vorpommern ist die älteste und historisch bedeutendste Renaissance-Wasserveste Norddeutschlands.

Kaspar v. Harnier Freiherr v. Regendorf beschreibt, wie er sein geschundenes Erbe wieder aufbaut

Schon im Mittelalter, 1258, kam die Burg Spantekow in den Besitz der Herren v. Schwerin. Nach Zerstörungen in kriegerischen Auseinandersetzungen, erbaut ab 1558 Ulrich v. Schwerin in neunjähriger Bauzeit zusammen mit seiner Gemahlin, Anna geb. v. Arnim, die Burganlage nach den alten Plänen völlig neu. Ulrich v. Schwerin war im Rang eines Großhofmeisters herzoglicher Rat und Hofmarschall am Hofe des pommerschen Herzogs Phillip l.

Als der Herzog kurz vor Vollendung seines 45. Lebensjahres starb, übernahm Ulrich v. Schwerin zunächst die Vormundschaft seiner vier unmündigen Kinder und stand fortan im Dienste von Herzog Ernst Ludwig in Wolgast. Dieser übertrug ihm die Leitung der inneren und äußeren Angelegenheiten Pommerns. Mit seiner politischen Bedeutung am Hof der pommerschen Herzöge wuchs der Wohlstand, den Ulrich v. Schwerin zum Ausbau von Spantekow nutzte. Wenngleich die Anlage in privatem Besitz war, diente die Burg auch landesherrlichen Interessen und erwies sich als nicht ausreichend wehrhaft zur Verteidigung. Ulrich v. Schwerin baute darum die mittelalterliche Burganlage zu einer für damalige Zeiten modernen Festungsanlage aus. Er ließ einen aus eigenen Quellen gespeisten Wallgraben ausheben, Kasematten mit Wehrtürmen und einem unterirdischen Verlies anlegen.

Hofgarten

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) bot die Burg Widerstand gegen die kaiserlichen Völker. 1677 wurde sie durch die Brandenburger in ihrem Krieg gegen die Schweden belagert und eingenommen. Der Große Kurfürst, Friedrich Wilhelm von Brandenburg, ließ das Hauptgebäude der Burganlage sprengen. Die Burgkirche am Fuß des Hügels und die beiden Seitengebäude blieben stehen – jedoch brannte die Kirche 1748 gänzlich nieder.

Familie

Königliches Domänenamt

Das Unheil für Spantekow bahnte sich mit dem letzten Urenkel des Großhofmeisters Ulrich v. Schwerin an. Der designierte Erbe der Burg und der dazugehörenden Begüterungen, Vivigenz v. Schwerin, ein begabter Jüngling, Student an der Universität Greifswald, verstarb viel zu früh. Der Besitz fi el an seine Schwester und ihren Mann, General Graf Steenbock, Oberbefehlshaber der schwedischen Armee in Pommern. Nach Beendigung des Nordischen Krieges, wurde Pommern rechts der Peene 1720 an Preußen zurückgegeben. Die Steenbocks mussten Spantekow der preußischen Krone überlassen. Friedrich Wilhelm I. machte trotz des Einspruchs der Herren v. Schwerin ein Königliches Domänenamt daraus. Das alte, noch bestehende Lehnsrecht wurde damit durchbrochen.

Es waren nun schon 100 Jahre vergangen, und es sollten weitere 100 Jahre dazukommen, bis Spantekow 1833 unter der Regierung von Friedrich Wilhelm III. wieder in Schwerin’schen Besitz gelangte. Nach Auszahlung aller 15 erbberechtigten Vettern durch Albert-Julius Graf Zieten v. Schwerin auf Janow, gingen die Burg Spantekow und die dazugehörigen Begüterungen 1901 an dessen Sohn Hans-Bone über. Dieser führte erfolgreich Spantekow, Rebelow und Drewelow bis 1945, bis zur bis zur Vertreibung und der sogenannten Bodenreform.

Nach zehn langen Jahren andauernder, mühsamer und schwieriger Verhandlungen, gelang es 1999 dem Erben von Hans-Bone v. Schwerin, Kaspar Freiherrn v. Harnier, die Burganlage und Teile der landwirtschaftlichen Flächen käufl ich zurückzuerwerben. Bis heute konnten viele dringend notwendige Renovierungsarbeiten durchgeführt werden, aber vieles bleibt noch zu tun.

Gartensaal

Zukünftige Verwendung

Als eine der modernsten Festungsanlagen seiner Zeit soll Spantekow in das Tourismusprogramm von Mecklenburg-Vorpommern eingebunden werden. Damit einhergehend ist die Einrichtung eines Museumsprogramms geplant. Darüber hinaus ist vorgesehen, die Festungsanlage der Allgemeinheit als internationales Kulturzentrum zur Verfügung zu stellen. Erste kulturelle Veranstaltungen haben bereits 2020 mit den Mecklenburg-Vorpommerschen Festspielen und der World Brass Association Student Organization im Jahr 2021 stattgefunden. Zwölf Studenten aus aller Welt weilten auf der Burg zu einem einwöchigen Musikseminar unter dem international renommierten Piccolo-Trompeter, Prof. Otto Sauter. Zum Abschlusskonzert kamen mehr als 400 Gäste.

Der Remter soll nach seiner Renovierung als Austragungsort für kulturelle- oder sonstige Veranstaltungen genutzt werden. Einzelne Wohnungen zur Vermietung befi nden sich in Vorbereitung.

Mehr Infos und Kontakt unter: www.burg-spantekow.de