Historie
Bereits im Oktober 1945 – noch im Chaos der unmittelbaren Nachkriegszeit – erschien eine erste Flüchtlingsliste, zusammengestellt durch das „Deutsche Adelsarchiv“, der bis zum Sommer 1948 noch 10 weitere Listen folgten.
Gesucht wurden nicht nur die neuen Anschriften vertriebener Adelsfamilien, es wurden auch sehr bald Familiennachrichten gesammelt und veröffentlicht: Verlobung, Vermählungen, Geburten und Todesfälle.
Neben Anschriften und genealogischen Daten wurden auch alte und neue Gothaer Taschenbücher gesucht, ebenso alle genealogischen und heraldischen Werke.
Rechtsanwalt Jürgen v. Flotow und Regierungsrat Hans Friedrich v. Ehrenkrook hatten erkannt, dass die Gothaischen Handbücher von unschätzbarem Wert für die Suche nach Menschen waren und erkannten auch, dass sich hier eine wichtige Aufgabe fand:
Erst einmal ging es um die Zusammenführung der durch den Krieg auseinander gerissenen Familien: Zum anderen um den Aufbau eines Archivs, um genealogische Handbücher wieder herausgeben zu können.
Im August 1948 – kurz nach der Währungsreform – wurden die Flüchtlingslisten umbenannt in „Deutsche Adelsarchiv“. Jürgen v. Flotow übernahm die Geschäftsleitung und die Herausgabe des „Blättchens“, Hans Friedrich v. Ehrenkrook übernahm die Genealogische Abteilung und kümmerte sich vornehmlich um die Herausgabe des „Genealogischen Handbuchs des Adels“.
Hans Friedrich v. Ehrenkrook als Leiter der Genealogischen Abteilung sah es als unbedingt erforderlich an, „wenigstens einen Teil der Arbeiten der früheren Aufgaben der Deutschen Adelsgenossenschaft im bescheidenen Rahmen fortzuführen, bis diese Aufgaben einmal von einer neu zu gründenden Vereinigung des Deutschen Adels übernommen werden können“.
So war es konsequent, dass nach der Gründung der Vereinigung der Deutschen Adelsverbände seine wertvolle und adelsgeschichtliche Sammlung an diese abgegeben wurde.
Die bisherige Arbeit von Hans Friedrich v. Ehrenkrook als Leiter der genealogischen Abteilung des „Deutschen Adelsarchivs“ wurde von dem neu gegründeten Verein „Deutsches Adelsarchiv e.V. “ übernommen. Zur Unterscheidung von diesem Verein änderte die Zeitschrift „Deutsches Adelsarchiv“ ab 1. Januar 1962 den Namen in „Deutsches Adelsblatt“.
So erscheint nun das „Deutsche Adelsblatt“ im 56. Jahr. Unsere Aufgabe sehen wir nach wie vor darin, den Zusammenhalt des Deutschen Adels zu fördern und die Aktivitäten der Adelsverbände und Familienverbände auch überregional bekannt zu machen.
Gerade in einer Zeit, in der adelige Werte – oft verzerrt durch Berichte in den Medien – in Frage gestellt werden, sehen wir es als unsere Aufgabe, Traditionen und Selbstverständnis des Adels der jüngeren Generation zu vermitteln.
Hier bieten wir eine Plattform.